Schloss Vaduz
Fürst-Franz-Josef Strasse 150
Vaduz
Parzelle: 820
5512.0065
Unter Schutz seit: 30.09.1952
Beschluss: RB 258/236/b Nr. 1
Etwa um das Jahr 1200 erscheint in Vaduz Graf Hugo von Montfort, dem auch die Grafschaften Werdenberg und Sargans gehören. Unter ihm oder einem seiner Nachfolger dürfte die erste Burg Vaduz errichtet worden sein. Der Wohnturm datiert von 1287. 1322 wird das Schloss zum ersten Mal erwähnt. 1338 erhält Graf Ulrich II. von Montfort-Feldkirch die Burg als Leibgeding. Bei einer Erbteilung erhält am 3. Mai 1342 Graf Hartmann III. von Werdenberg-Sargans die Burg und das Gebiet. Als Graf Hartmann I. von Vaduz nimmt er Sitz auf seiner Burg und benennt seine Linie nach dem Herrschaftssitz. 1416 bis 1510 sind Burg und Herrschaft Vaduz im Besitz der Freiherren von Brandis. 1499 brandschatzen die Eidgenossen im Schwabenkrieg die Burg Vaduz. 1510 bis 1613 sind die Grafen von Sulz Besitzer. Diese lassen die Burg wiederherstellen, erweitern und in festungstechnischer Hinsicht verbessern. Bau der Schlosskapelle nach 1499 anstelle eines älteren Wirtschaft- bzw. Speiseraums. Palas mit Blendarkaden 1528, Südrondell 1523, Nordrondell 1528/29, «Schöner Saal» mit Renaissancemalereien um 1540. 1613 bis 1712 vervollständigen die nunmehrigen Besitzer, die Grafen von Hohenems, das Schloss. Barockgarten 1642. Seit 1712 befindet sich das Schloss im Besitz der Fürsten von Liechtenstein. 1712- 1732 dient es, nun Hohenliechtenstein genannt, als Sitz der Landvogtei mit Dienstwohnung im Westtrakt. Um 1840 trägt sich Fürst Alois II. mit dem Gedanken, das teilweise verfallene Schloss zu einer Residenz ausbauen zu lassen, das Projekt wird aber aufgegeben. 1896/97 folgen Reparaturmassnahmen durch den Wiener Architekten und Leiter des fürstlichen Bauamts Gustav Ritter von Neumann. Fürst Johann II. unternimmt 1904-12 eine durchgreifende Wiederherstellung. Fürst Franz Josef II. lässt den Adelssitz wohnlich ausbauen und nimmt 1938 mit seiner Familie dort Wohnsitz. Seitdem ist das Schloss Vaduz ständige Residenz der fürstlichen Familie.
KDM II, S. 252-274.