Landgasthof Mühle wird nicht rückgebaut
Der Gemeinderat Vaduz hat in seiner gestrigen Sitzung beschlossen, den derzeit gültigen Gemeinderatsbeschluss, der den Rückbau des Landgasthofes Mühle vorsieht, aufzuheben. Er genehmigt anstatt dessen die Ertüchtigung des Restaurants Mühle zum Betrag von CHF 3'373'000.00 (inkl. MwSt.).
Der Gemeinderat hat an seiner Sitzung vom 18. August 2020 den Rückbau des Landgasthofs Mühle und die Zwischennutzung des Areals als Grünanlage befürwortet und den dafür erforderlichen Verpflichtungskredit im Betrag von CHF 1‘265‘000.00 (inkl. MwSt.) genehmigt.
Anlässlich seiner Sitzung vom 22. August 2023 hat der Gemeinderat auf Antrag von Gemeinderat André Rumpold (FBP) und Gemeinderat Pascal Büttiker (DpL) beschlossen, den gültigen Gemeinderatsbeschluss vom 18. August 2020 zum Vollzug des Rückbaus des Landgasthofs Mühle zu sistieren. Die Gemeindebau-verwaltung wurde beauftragt, die Kosten für einen Teilrückbau (Wohntrakt) sowie für den Erhalt und die Sanierung der Restaurant- und Veranstaltungsräumlichkeiten, wodurch insbesondere die gesetzmässigen Standards und Vorschriften hergestellt werden sollen, zu prüfen.
Zu diesem Zweck genehmigte der Gemeinderat einen Planungskredit für die Ausarbeitung eines Vorprojektes inkl. Kostenschätzung von CHF 50‘000.000 (inkl. MwSt.) und den dafür erforderlichen Nachtragskredit auf den Voranschlag 2023.
Eingehende Prüfungen fanden statt
Zur Erarbeitung des Vorprojektes, wurde unter der Leitung des zuständigen Projektleiters Hochbau eine Sitzungsreihe mit dem Architektenteam einberufen. Bei diesen Sitzungen haben neben Bürgermeisterin Petra Miescher auch die Gemeinderäte Pascal Büttiker und André Rumpold teilgenommen. Auf diese Weise wurde eine vertiefte Debatte im Planungsprozess ermöglicht in deren Zentrum in erster Linie die Ertüchtigung des Restaurants und der Veranstaltungsräumlichkeiten standen. Als Grundlage zu Kosten/Nutzen Überlegungen wurde eine Nutzungsdauer von mindestens 20 Jahren festgelegt.
Für die Aufarbeitung der kostenintensiven Massnahmen im Bereich Haustechnik wurden zusätzlich Fachspezialisten beigezogen, zur Beurteilung der notwendigen Grösse und des Umfangs der Gastroküche wurde ein Vorschlag eines erfahrenen Gastroplaners eingeholt.
Sämtliche Ergebnisse wurden vom Architektenteam zusammengefasst und aufbereitet. Entstanden ist ein Vorprojekt als Minimalvariante für eine pragmatische Ertüchtigung des Landgasthofs Mühle.
Konkrete Planungen
- Das Wohnhaus und das gesamte Obergeschoss des Hotelbereichs werden stillgelegt (ein Abbruch ist aufgrund der verzahnten Bauweise zu kostenintensiv). Dort werden der Innenausbau und die Haustechnik auf ein Minimum rückgebaut.
- Die Gastroküche wird komplett erneuert inkl. vorschriftsmässiger Lüftungsdecke.
- Künftig sollen zwei Kühlzellen zur Verfügung stehen sowie der Kleinwarenlift instandgesetzt werden.
- Ein behindertengerechtes Gäste-WC wird im Erdgeschoss eingebaut sowie die bestehende Gäste-WC-Anlage im Untergeschoss komplett erneuert.
- Die Haustechnikinstallationen werden dort wo notwendig saniert oder ersetzt und den geltenden Normen angepasst.
- Die bestehende Heizungsanlage wird instandgesetzt und weiterbetrieben und es werden neue Radiatoren eingebaut.
- Die Umgebung wird saniert sowie die Parkierungsanlage instandgesetzt. Ebenso soll künftig ein behindertengerechter Zugang zum Restaurant gewährleistet werden.
Zeitplan und Kosten
Mit den weiteren Vorbereitungen der Planung soll Anfang 2024 begonnen werden. Für die genaue Terminierung ist ausreichend Vorlaufzeit einzurechnen, da die Realisierung mit der vom Land geplanten Versetzung der Bushaltestelle koordiniert werden muss. Mit einer Fertigstellung kann Ende Frühjahr 2025 gerechnet werden. Der Gemeinderat hat für die Ertüchtigung des Restaurants Mühle einen Verpflichtungskredit in Höhe von 3‘373‘000.00 (inkl. MwSt.) gesprochen.