Gemeinsam Leben retten
In vielen Fällen wird ein Herzstillstand nicht richtig erkannt und die Unsicherheiten in den zu ergreifenden Massnahmen sind sehr hoch. Werden keine Massnahmen eingeleitet, wird das Gehirn bereits nach wenigen Minuten dauerhaft geschädigt. Die Überlebenschance der Patient/innen sinkt pro Minute um 7 bis 10 Prozent.
In Liechtenstein überleben aktuell nur ca. 10 Prozent der Patient/innen einen plötzlichen Herzstillstand. Eine Reanimation durch Anwesende erhöht die Überlebenschance bei einem beobachteten Herzkreislaufstillstand um den Faktor zwei bis drei. Verschiedene Studien zeigen, dass bei einer qualitativ guten Herzdruckmassage und einer frühen Defibrillation innert 3 bis 5 Minuten die Überlebenschance auf 49 bis 75 Prozent gesteigert werden kann.
Um die Überlebenswahrscheinlichkeit von Patient/innen mit einem plötzlichen Herzstillstand im Fürstentum Liechtenstein sowie explizit auf dem Gemeindegebiet von Vaduz zu steigern, schliessen das Liechtensteinische Rote Kreuz und die Gemeinde Vaduz eine Kooperationspartnerschaft ab mit dem Ziel:
Gemeinsam, Leben retten.
Gemeinsam, gegen den Herzstillstand.
Gemeinsam, für jedes einzelne Leben.
Stayin’ Alive – Meine sichere Gemeinde
Das Liechtensteinische Rote Kreuz steht der Gemeinde Vaduz für die Anschaffung von öffentlich zugänglichen Defibrillatoren mit seinem Fachwissen zur Verfügung. Öffentlich zugängliche Defibrillatoren bedeutet, dass der Automatisierte Externe Defibrillator (AED) während 24 Stunden an 365 Tagen im Jahr für jede Person bei einem Notfall zugänglich ist. Der AED analysiert den Herzrhythmus der Patient/innen und kann im Falle eines Kammerflimmerns durch die Abgabe eines Stromimpulses das Herz wieder in einen normalen Rhythmus bringen. Die Gemeinde Vaduz hat bereits an zehn Standorten öffentlich zugängliche AEDs über das Rote Kreuz erworben und installiert:
Standorte mit Zugänglichkeiten 24/7:
- Rathaus Vaduz, Rathausgasse
- Rheinpark Stadion, öffentliches WC (Platz 2)
- Rheinpark Stadion, Trainingsplatz Nord
- Primarschule Ebenholz, Parkgarage
- Vaduzer-Saal, gedeckte Vorhalle (südseitig)
- Forsthaus Bannholz, Hauptgebäude
- Wuhrstrasse 7, Haupteingang
- Kindergarten Schwefel, Zugang Neubau
- Schaanerstrasse, Baustellencontainer, PAV-Areal
- Wertstoffsammelstelle Vaduz-Triesen, Gewerbegebiet Neuguet
Standorte mit Zugänglichkeiten während Betriebszeiten:
- Spoerry-Areal, Leiterraum
- Werkbetrieb, Eingangsbereich
- Gemeindepolizei, Einsatzfahrzeug
- Bauverwaltung, Eingangsbereich
Zusätzlich zur Platzierung der AEDs werden die Kooperationspartner die Bevölkerung für Erste Hilfe Massnahmen bei Herzstillständen sensibilisieren und in der Durchführung der Reanimation sowie der Anwendung eines AEDs schulen. Die Schulungen werden durch das Liechtensteinische Rote Kreuz durchgeführt.
Zukünftig soll durch die Einführung einer «Lebensretter-App» das Erste-Hilfe-Netzwerk verstärkt und ausgebaut werden. Auch hier werden die Kooperationspartner zum Nutzen für Patient/innen mit einem Herzstillstand zusammenarbeiten.
Das Liechtensteinische Rote Kreuz sowie Bürgermeister Manfred Bischof sind überzeugt, mit dieser Partnerschaft eine wegweisende Kooperation im Sinne der Einwohner/innen geschlossen zu haben.
Automatisierter Externer Defibrillator
Ein AED (Automatisierter Externer Defibrillator) ist ein tragbares medizinisches Gerät, das auch von Menschen eingesetzt werden kann, die keine medizinische Ausbildung haben. Ein AED sollte bei allen Patient/innen eingesetzt werden, welche bewusstlos sind und eine abnormale oder fehlende Atmung haben. Alarmieren Sie in diesem Fall den Rettungsdienst über die Notrufnummer 144 und beginnen Sie mit der Herzdruckmassage. Positionieren Sie dafür ihre beiden Hände auf der Mitte des Brustkorbs auf der Höhe der Brustwarzen. Mit gestreckten Armen komprimieren Sie den Brustkorb des Patienten/der Patientin 5 bis 6 cm tief in einer Geschwindigkeit von 100 bis 120 / Minute. Schicken Sie einen weiteren Helfer los um einen AED zu holen. Sobald der AED zur Verfügung steht, schalten Sie ihn ein und folgen Sie den Anweisungen des Geräts. Der AED analysiert den Herzrhythmus und gibt an, ob ein Schock notwendig ist oder nicht. Das Gerät leitet den Helfer weiter durch die Reanimation, bis der Rettungsdienst eintrifft.