Friedhofskapelle wird erweitert
Das Wohlwend Architekturbüro, Vaduz, hat eine Planungsstudie für eine Friedhofskapellen-Erweiterung erstellt, mit dem Ziel, den Verstorbenen für ihren letzten Weg sowie den Angehörigen einen würdevollen Rahmen zu bieten. Nach der Präsentation im Kirchen- und Pfarreirat wurde daraus ein konkretes Projekt entwickelt, in dem klar festgelegt wurde, dass der Charakter und die Erscheinung der Kapelle erhalten bleiben sollen.
Wichtige und prägende Elemente der bestehenden Kapelle, wie die Büste des Erzengels Michael und die Gedenktafeln sollen während der Bauarbeiten demontiert, aufgefrischt und zwischengelagert werden, um sie dann an den ursprünglichen Orten wieder anzubringen.
Zwei neue Katafalke
Die Erweiterung sieht zwei neue, dem aktuellen Stand der Technik entsprechende Katafalke vor, die in Naturstein sowie Glas ausgeführt werden. Sie werden in der Mitte der erweiterten Aufbahrungshalle positioniert, womit der Raum optimal genutzt wird und gleichzeitig die Möglichkeit besteht, an einem späteren Zeitpunkt einen dritten Katafalk zu installieren. Die dafür benötigte Infrastruktur soll deshalb bereits vorgesehen werden.
Der Durchgang der offenen Halle zur Abdankungshalle wird sowohl in der Breite, als auch in der Höhe vergrössert. Als Trennung der beiden Hallen wird eine faltbare Glasfront eingebaut, die zwecks ausreichender Belüftung nach oben offen ist. Als Bodenbelag ist ein Naturstein vorgesehen. Ostseitig der Garderobe entsteht ein zusätzlicher Raum, der als Stuhllager genutzt wird. Auch die Lautsprecheranlage soll im Zuge der Umbauarbeiten auf den aktuellen technischen Stand gebracht werden.
Barrierefreier Zugang zu den östlichen Grabfeldern
Mit diesem Projekt werden auch die östlichen Grabfelder 14 und 16 barrierefrei erschlossen. So wird an der Südfassade der Friedhofskapelle, im Bereich der Priestergräber, ein Lift vorgesehen. Die Ebene vor den Priestergräbern wird abgesenkt, sodass die Barrierefreiheit zum Lift gewährleistet ist. Die Lift-Aussenwand im Erdgeschoss wird mit Natursteinen verblendet, wodurch sich der Lift optisch in die bestehende Stützmauer integriert. Im Obergeschoss wird der Lift in Glas ausgeführt, was ihn transparenter wirken lässt.
Provisorium während der Bauphase
Da die Friedhofskapelle während der Bauphase nicht genutzt werden kann, wird auf der freien Wiese vor der Kapelle ein würdiges Provisorium erstellt.
Projektkosten
Die Kosten wurden anhand der Projektpläne, dem Konzept für die Gebäudestatik, den Konzepten für die Katafalkanlagen und aufgrund der Erkenntnisse des geotechnischen Gutachtens und dem Schadstoffscreening erhoben. Die Erweiterung der Friedhofskapelle ist aufgrund der Gegebenheiten vor Ort (Erweiterung zur Hangseite, erschwerte Zugänglichkeit des Hangsicherungsbereichs und der Baugrube) sehr aufwändig und deshalb kostenintensiv. Der Gemeinderat hat für die Erweiterung der Friedhofskapelle einen Verpflichtungskredit im Betrag von CHF 2‘754‘000.00 genehmigt.
Als nächster Schritt wird das Baugesuch von der Gemeinde Vaduz eingereicht.