"European Energy Award Gold" für Vaduz
48 europäische Gemeinden, Städte und Landkreise nahmen heute in Ravensburg den „European Energy Award Gold“ entgegen. Darunter auch Saas-Fee, St. Moritz, Friedrichshafen oder Florenz. Vaduz war als einzige Liechtensteiner Gemeinde unter den Ausgezeichneten. In einer digitalen Grussbotschaft unterstrich EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen die Bedeutung dieser Auszeichnung: „Der Weg zur Klimaneutralität führt durch unsere Städte und Regionen. Ich danke Ihnen allen für Ihre Bemühungen, diese sind unverzichtbar.“
Dieser Tage diskutieren die Länder aus der ganzen Welt im Rahmen der Klimakonferenz in Glasgow, welche Klimaziele sich die Weltgemeinschaft setzen will. Die Gemeinden, Städte und Landkreise, die mit dem European Energy Award Gold ausgezeichnet sind, gehen seit Jahren als Vorbilder voran und zeigen mit einer konsequenten Energie- und Klimapolitik sowie konkreten Massnahmen, wie der Weg zur Klimaneutralität aussehen kann.
Vaduz seit Jahren aktiv in der Energiepolitik
Die Gemeinde Vaduz führt seit 2009 einen Energiekataster mit 2000-Watt-Bilanzierung und Indikatorenset, der alle zwei Jahre aktualisiert wird. Abfälle werden in der Abfallstatistik erfasst, Mobilitätskennzahlen in der Mobilitätsbuchhaltung. Seit 2016 ist der Energiekataster im landesweiten WebGIS der Gemeinde integriert. Im Energiekataster sind gebäudespezifische Energie- und Wasserverbräuche erfasst, Daten zur Produktion erneuerbarer Energien, Potenzialabschätzungen, Mobilitätsindikatoren, Gebäudestandards, ausbezahlte Fördermittel etc. Primärenergie und Treibhausgasemissionen werden nach der Methodik der 2000-Watt-Gesellschaft ermittelt und die Zielerreichung im Zweijahresrhythmus überprüft. Indikatoren für Wärme, Elektrizität, Mobilität und Wasser werden nach den Sektoren Wohnen und Nicht-Wohnen unterschieden. Die Daten sind Grundlage für Energieplanung, Energie- und Klimaschutzkonzept sowie Messinstrument für die Wirkung energiepolitischer Massnahmen.
Bereits seit 2007 führt die Gemeinde eine ausführliche Energiebuchhaltung, in welcher alle kommunalen Gebäude sowie die öffentliche Beleuchtung erfasst und ausgewertet werden. Einmal jährlich werden Handlungsschwerpunkte ermittelt, Massnahmenlisten aktualisiert und Energieeffizienzziele für die nächsten Jahre abgeleitet. Massnahmen werden in die Finanzplanung übernommen und Sofortmassnahmen kontinuierlich umgesetzt.
Dieses jahrelange Bestreben der Gemeinde, die Energie- und Klimabilanz zu verbessern, wurde nun mit dem «European Energy Award Gold» ausgezeichnet. Bürgermeister Manfred Bischof ist stolz auf diese Leistung der Gemeinde: «Wir sind in so vielen Bereichen aktiv, wie bei der nachhaltigen Bewirtschaftung unserer Grünflächen, dem Angebot eines Ortsbusses, dem Ausbau von Photovoltaikanlagen und deren finanziellen Förderung oder dem nun geplanten Ausbau des Fernwärme-/Fernkältenetzes, um nur ein paar zu nennen. Diese Auszeichnung spornt uns weiter an, unseren enkeltauglichen Weg konsequent zu verfolgen.“