«EnergieVision 2030»: Massnahmen werden umgesetzt
Die „EnergieVision 2030“ wird von acht Partnergemeinden Liechtensteins ideell und finanziell unterstützt. Bislang konnten über 25 Pilotprojekte in unterschiedlichen Gebäudekategorien im Rahmen der Studie begleitet werden und haben zu ersten praktischen Erfahrungen geführt.
Haupterkenntnisse aus Phase 1:
- Komplexität reduzieren: Der Bevölkerung sollen eine verständliche Beratung, Begleitung und Entscheidungsgrundlage angeboten werden. Den Gemeinden bietet sich die Möglichkeit für eine koordinierte Öffentlichkeitsarbeit und gemeinsame Stellungnahmen.
- Live-Monitoring für Einsparungen: Interessierte sollen Informationen zu Software und deren Vorteile erhalten, die ein Live-Monitoring ermöglichen.
- Harmonisierung von Bewilligungen: Derzeit gibt es in allen Gemeinden unterschiedliche Förderreglemente. Eine Harmonisierung würde den Bewilligungsprozess für Planer, Unternehmer und Eigentümer vereinfachen.
- Proaktive Beratung: Mit Informations- und Beratungsveranstaltungen können niederschwellige Angebote geschaffen werden.
- Leuchtturm- und Referenzprojekte: Mit diesen Projekten können neue Technologien und Lösungen angeschaut und Erfahrungen weitergegeben werden und die Vorbildrolle der öffentlichen Hand wahrgenommen werden.
- k. o.-Kriterium Finanzen und Ressourcen: Bei vielen Projekten ist zwar der Wille vorhanden, aber das Geld oder die Zeit reichen nicht aus, um ein Projekt anzugehen oder umzusetzen. Mit den richtigen Instrumenten können diese Hindernisse eliminiert werden.
Sechs Handlungsfelder
Durch die Aufschlüsse aus Phase 1, können künftig bessere und gesamtheitliche Energieberatungen stattfinden. In der Phase 2 stehen nicht mehr die Pilotprojekte im Zentrum, sondern die Erkenntnisse aus Phase 1 sollen Unternehmen, Einwohner/innen und Gemeinden vermittelt werden. Dafür sind sechs Handlungsfelder vorgesehen:
- Einwohner/innen-Veranstaltungen, um komplexe Technologien in leicht verständlichen Bildern und Worten zu vermitteln. Privatpersonen und Immobilieneigentümer können eine individuelle „EnergieVision“-Impulsberatung vereinbaren.
- Unternehmer/innen-Veranstaltung mit „EnergieVision“-Impulsberatung.
- Harmonisierung der Bewilligungsverfahren/Bauordnungen/Förderungen von Land und Gemeinden, damit möglichst einheitliche Grundlagen für die Umsetzung von energieproduzierenden Anlagen vorherrschen. Hierzu sollen erste Sondierungs- und Koordinationsgespräche stattfinden.
- Ein Ansprechpartner und somit eine zentrale Anlaufstelle für gemeindeübergreifende Themen soll für alle Partnergemeinden geschaffen werden.
- Eine Energie-Genossenschaft soll als Finanzinstrument für den Ausbau der erneuerbaren Energie in Liechtenstein für Gemeinden und Privatpersonen gebildet werden, um das k. o.-Kriterium Finanzen zu entschärfen. Dieses komplexe Vorhaben macht eine intensive Planungsphase notwendig.
- Erstellung einer Potenzialanalyse für vertikale Photovoltaik-Anlagen für das Gewerbe- und Industriegebiet Neuguet,
Damit die Gemeinde Vaduz bis 2030 die Ziele der „EnergieVision“ erreichen kann, ist insbesondere der Umstieg auf erneuerbare Energieträger in den Bereichen Wärme und Mobilität notwendig. Der Einsatz von effizienten Technologien wie Wärmepumpen, Elektrofahrzeuge, die Erneuerung von Haushaltsgeräten etc. birgt ein hohes Potenzial an CO2-Einsparungen. Wird dies mit der Erhöhung der lokalen Photovoltaik-Stromproduktion gekoppelt, macht dies energetisch, wirtschaftlich und klimatechnisch Sinn.
Die Energiekommission hat sich für die Bearbeitung der oben angeführten sechs Handlungsfelder ausgesprochen. Als Umsetzungszeitraum werden zwei Jahre angenommen. Für die Umsetzung der Phase 2 hat der Gemeinderat CHF 75‘000.00 gesprochen.