Bauarbeiten schreiten zügig voran
Die Bauarbeiten beim neuen Feuerwehrdepot Vaduz laufen nach Plan. Die Bodenplatte ist fertiggestellt und derzeit wird der Hauptfokus auf die Arbeiten am Rohbau gelegt. Bauingenieur Tobias Mähr, F+G Ingenieure AG, spricht im Interview über die beachtlichen Dimensionen des Neubaus, Herausforderungen und seinen Aufgabenbereich.
Was sind Ihre genauen Aufgaben als Bauingenieur beim Projekt «Feuerwehrdepot Vaduz»?
Als Bauingenieur bin ich für die Statik und die Konstruktion des Tragwerks verantwortlich. Wir führen im Büro die statischen Berechnungen durch und planen alle konstruktiven Massnahmen bis ins letzte Detail. Das Projekt wird von der Gemeinde Vaduz mittels BIM (Building Information Modeling) durchgeführt, das heisst der gesamte Planungs- und Ausführungsprozess ist digitalisiert. Auf der Baustelle sind Baukontrollen und Überwachungen ein weiterer wichtiger Aufgabenbereich. Während der Bauausführung gibt es regelmässig Besprechungen mit dem Planungsteam, dem Baumeister und der Bauleitung. Daher bin ich auch oft auf der Baustelle anzutreffen.
Welche Herausforderungen ergeben sich beim Bau eines Gebäudes in dieser Dimension?
Die Aussenabmessungen des Gebäudes sind beachtlich: ca. 107 Meter Länge, 41 Meter Breite und ein 22 Meter hoher Schlauchturm. Die erste Herausforderung ist die Fundation: Die Fundamentlasten werden in die tragfähigen Schichten des Rheinschotters abgetragen. Diese Schichten liegen jedoch in unterschiedlichen Tiefen und sind von weichen Bodenschichten überlagert. Die Überbrückung dieser Schichten wird mit dem gewählten Bauverfahren an jeder Stelle optimal angepasst.
Auch das Innere des Gebäudes weist beeindruckende Dimensionen auf: Die Einstellhalle ist ein stützenfreier Raum mit 72 Metern Länge, 22 Metern Breite und über sechs Metern Höhe. Die Deckenkonstruktion wird mit vorgespannten Stahlbetonträger realisiert, die im Werk vorgefertigt werden. Einer davon wiegt zirka 28 Tonnen.
Ein weiteres bedeutendes Thema ist die Erdbebensicherheit. Das Gebäude muss den höchsten Schutzgrad erfüllen, weil es zur lebenswichtigen Infrastruktur zählt. Mit dem geplanten Tragwerk wird sichergestellt, dass es auch nach einem schweren Erdbeben voll funktionstüchtig bleibt.
Was ist der derzeitige Stand der Baustelle und welche Schritte sind im neuen Jahr geplant?
Die Rohbauarbeiten sind in vollem Gange. Das Untergeschoss ist bereits fertig, ebenso die Fundation und die Bodenplatte. Im neuen Jahr werden die Betonfertigteile für die Decken und den Schlauchturm montiert und der Rohbau soll bis zum Sommer komplett fertiggestellt sein.